D&H Decoder programmieren mit FCC und
TRIX ControlHandy
(erweiterte Betriebsparameter)
Die Basisdaten der Lokdecoder, Adresse, Maximalgeschwindigkeit und Massen-
-simulation sind betriebswichtige Einstellwerte und jedem Selectrix-Bahner
bekannt.
In Verbindung mit der Bremsdiodenmethode wird auch die Anzahl der
Halteabschnitte
von Interesse. Auf dem Display des Trix ControlHandy werden 2 Bremsstrecken
mit dem "=" Zeichen dargestellt. "=" hat schließlich 2 Striche.
Ein wichtiger Hinweis wird in der Decoderanleitung gegeben:
Achtung: Die Adresse "00" darf nicht
verwendet werden.
Die Adresse "00" wird nämlich vom Decoder nicht als
Adresse verstanden, sondern
als Kennung für die erweiterten Betriebsparameter, die mit dem ControlHandy auch
verändert werden können.
Das Bedienungsbeispiel verdeutlicht das Prinzip:
Taste M solange drücken bis "Modus " und "PG aktiv"
angezeigt wird.
Taste "<->" führt in den eigentlichen Programmierdialog.
Adresse 00 - 111 und 1 Halteabschnitt einstellen, der VAI - Wert ist hier
eigentlich egal,
und "F" für programmieren :
Ganz entscheidend ist "Bremsabschnitt 1 " und die Adresse 00 die der
Decoder nicht als Adresse akzeptiert. Der anschließende Lesevorgang
bringt die Anzeige der erweiterten Funktionen als 3-stg- Zahl in der
Reihenfolge VAI , z.B. 00 - 542
"V" Vertauschung der Anschlüsse:
Diese Funktion ist wohl die wichtigste, weil sie die Korrektur von
Fehlverdrahtungen und
Ungereimtheiten auf den Platinen der Loks ohne Werkzeug ermöglicht. Auch für die
Richtigstellung der Fahrtrichtungsanzeige in der Fahrsoftware, insbesondere bei
der
Verwendung "intelligenter" Besetztmeldern, ist diese Funktion praktisch.
V = 5 bedeutet, dass der Decoder denn Motoranschluss vertauscht.
"A" Wirksamkeit Funktionsadresse und Anfahrverzögerung
A = 4 ohne Nothaltfunktion, Horn = F1.
"I" Variante der Motorregelung
Mögliche Einstellwerte:
I = 3 Standard
Herr Lars Torsten Regensburger hat dankenswerter Weise die Wirkung dieses
Parameterwertes so erläutert:
Der I-Wert der erweiterten Parameter ist die Vorgabe über die Art und
Weise
der Motorregelung, also die "Regelvariante" .
Die I-Angabe aus den Standardwerten bestimmt die grundsätzliche
Impulsdauer der Motorsteuerung. Hier gilt der Wert 1 für die kürzeste
Impulsdauer und der Wert 4 für die längste Impulsdauer. Der Standardwert
beträgt hierbei 2.
Die "Regelvariante" (aus den erweiterten Parametern) nimmt hingegen
Einfluss auf die Art und Weise, wie aufgrund der gemessenen Gegen-EMK
auf die Motorsteuerung eingewirkt wird.
So werden beispielsweise durch geeignete Einstellung die Motorimpulse
durch eine weitere 32 kHz-PWM überlagert, welche einen je nach
Einstellung unterschiedlichen Tastgrad aufweist.
Weiterhin wird der Zeitpunkt beeinflusst, wann nach dem Ende des
vorangegangenen Motorimpulses die Höhe der Gegen-EMK bestimmt wird.
Dadurch können durch geeignete Einstellung weitere Optimierungen an der
Lastregelung vorgenommen werden.
Der Standardwert ist hierbei 3. Der Wert 2 sollte nur für besonders
schwergängige Motoren verwendet werden. Faulhabermotoren bzw.
Glockenankermotoren im Allgemeinen sollten mit dem Wert 4 angesteuert
werden.
Ändern der erweiterten Betriebsparameter :
Für die Programmierung ist Adresse 00 und ZWEI Halteabschnitte zu verwenden.
Die Werte für VAI sind entsprechend der Tabellen zu wählen.
Lesen und Schreiben verändert im Decoder die
Adresseinstellung
Deshalb ist es unumgänglich notwendig die Basisparameter neu zu programmieren,
d.h. Lokadresse, Maximalgeschwindigkeit, Verzögerung, Impulsbreite und die
Anzahl der Halteabschnitte sind entsprechend einzustellen.
Klar ist nun auch, dass die Adresse "00" nicht verwendet werden kann.
D&H SX2 Decoderwerte mit Parametermethode programmieren:
Die DHP Decoder verwenden auch im SX1 Betrieb die SX"2 Parameter.
Welche Parameternummern welche Bedeutung haben ist der Decoderbeschreibung
zu entnehmen. Z.B. hier:
http://www.doehler-haass.de/PDF/DHP160_ParmProg.pdf
Auf Seite 3 der DHP Bedienungsanleitung steht:
Einstellung des Decoders mit der Parameter-Programmiermethode
Die Parameter-Methode dient der Einstellung der Kennwerte
des Decoders. Gegenüber der SelecTRIX-1
Programmiermethode kann der Decoder dem jeweiligen Fahrzeug besser
abgestimmt bzw. den
Betriebsgegebenheiten besser angepasst werden.
Diese Programmiermethode ist nur bei SelecTRIX-Geräten einer
neuen Generation, z.B. Geräte mit
Adressdynamik, SelecTRIX-Geräten, die auch das Datenformat SX2 beherrschen,
oder in Verbindung mit einem
Zusatzadapter von D&H (X-PROG) möglich.
Die Parameter sind in verschiedene Gruppen eingeteilt:
· Lokadressen zur Identifikation eines Fahrzeuges
und seiner Zusatzfunktionen,
· Die Fahreigenschaften eines Fahrzeuges,
· Eigenschaften der Gleisanlagen,
· Korrektur von Verdrahtungsfehler,
· Anpassung des Decoders an spezifische
Eigenschaften des Motors,
· Zuordnung von Funktionen des Decoders an
Funktionstasten,
· Eigenschaften von speziellen Funktionen,
· Information über die eingestellte
Systembetriebsart und Kennzeichnungen des Decoders
Zwei Beispiele wichtiger und praktischer Parameter:
Parameter 13 ermöglicht es die Höchstgeschwindigkeit der Lok in 128 Stufen
einzustellen,
was z.B. für Mehrfachtraktionen wichtig sein kann. Das Diagramm auf Seite 5
zeigt den
Zusammenhang der Werte.
Parameter 51 wählt die Geschwindigkeitskennlinie des Decoders von linear
bis stark
progressiv. Siehe Seite 7 der Anleitung.
Protokoll der FCC zur Bearbeitung der Parameterwerte:
Das Verfahren verwendet neben den Systemkanälen 106 und 109 die
Busadressen 104, 105, 107.
Kanal 107 enthält, oder bekommt, den Wert der Parameternummer, die in 104 u.105
eingetragen ist. Z.B. für die Parameternummer 1234 ist:
Kanal 104 die Einer und Zehnerstelle == 34
Kanal 105 die Hunderter und Tausenderstelle == 12
Der System-Kanal 106 ist der "Kommandokanal", 109 ist der "Statuskanal".
Mit 106 == 0x42 wird der Programmer der FCC initialisiert. D.H. die Endstufe
wird
so eingestellt, dass die Rückmeldeimpulse erkannt werden können.
Im eigentlichen Programmierdialog wird ein spezielles Gleisformat verwendet, das
ich an anderer Stelle für die SX1 Programmierung beschrieben habe.
Den erfolgreichen Aufbau meldet die FCC mit Bit 6 == 1 in
Kanal 109.
Nach Eintrag der Daten in 104, 105, 107 gelten folgende Befehlscode in Kanal 106:
Parameter lesen : 0xC2, programmieren (schreiben) 0xCA.
Das "Do-Bit" ist Bit 7 in Kanal 106. Wenn dieses Bit gesetzt wird, == 1, führt
die FCC
die gewählte Aktion aus
Die FCC meldet mit Bit 5 == 1 in Kanal 109, dass die Daten in Kanal 107
bereitstehen.
Beim Programmieren meldet Bit 5 == 1 in 109 den Abschluss.
Fehlermeldungen des Programmers meldet die FCC mit 0xFF in den jeweiligen
Kanälen
104,105 und/oder 107. Solche Fehler sind z.B. Timeout wegen
Kontaktschwierigkeiten,
Parameternummer fehlerhaft oder nicht vorhanden, Wert nicht zulässig.
Der Programmer der FCC wird mit Kanal 106 == 0x00 wieder "abgebaut" und das
Gleis kann
wieder für den Normalbetrieb eingeschaltet werden.
Zu beachten ist auch, dass NUR EIN Gerät den Programmer benutzen kann. Ein
solcher
Konflikt kann z.B. dadurch entstehen, dass gleichzeitig ein Handgerät und eine
Stellwerks-
Software den Programmiermodus verwenden wollen. In diesem Fall ist Kanal 106
unbedienbar.
Mit der FCC können auch DCC-Configuration-Variable (CV's) gelesen und
programmiert
werden. Näheres in der D&H Anleitung.
Ob ich in meiner WiniX Fahrsoftware ein Modul für die Lok Decoder Programmierung
aufnehme, habe ich noch nicht endgültig entschieden. Mir scheint der Betrieb
einer Moba
nur am Monitor eines Fahrprogrammes, ohne Handgerät, ein wenig fragwürdig.
Aktuelle Handgeräte, auch das "Alte" Trix ControlHandy mit dem Updatechip von
MTTM,
eignen sich zur Decoderprogrammierung. Der Vorteil eines Softwaremoduls könnte
bestenfalls die günstigere Bedienerführung sein. Das Verfahren ist simpel und
das FCC-Protokoll wäre einfach zu implementieren.
Jonathan Bohmer, Januar 2011